Menschen mit psychischen Erkrankungen wie z.B. Depressionen können in ganz besonderem Maße vom gemeinsamen Leben mit Tieren profitieren. Tiere sind einfühlsame, geduldige Begleiter, die Lebensfreude fördern, Einsamkeit reduzieren und ehrliche Zuneigung schenken. Sie sind authentisch und bewerten weder Status, Aussehen noch sonstige Kriterien menschlicher Beurteilungen – sie stigmatisieren nicht!
Tiere bedürfen jedoch gewisser Fürsorge und Versorgung, wodurch sich psychische kranke Menschen überfordert fühlen können. Sie trauen sich dann die Tierhaltung mit alleiniger Verantwortlichkeit nicht zu.
Ziel:
Einerseits bieten wir die Beratung und Begleitung von Menschen, die gerne ein Tier halten würden, andererseits auch von Menschen, die bereits ein Tier haben und dabei Unterstützung benötigen – sowohl finanziell als auch persönlich. Sie bekommen eine Ansprechperson, die ihnen zur Seite steht, für sie jederzeit erreichbar ist und für alle Fragen und Sorgen zur Verfügung steht. Dadurch wird sowohl den Menschen bei der Tierhaltung Sicherheit gegeben, als auch das Tierwohl gewährleistet.
Tiere:
Selbstverständlich sollen die Tiere kein Mittel zum Zweck sein, sondern das Projekt folgt dem grundsätzlichen Ziel jeder tiergestützten Intervention, eine win-win Situation für Mensch und Tier zu schaffen. Als Tierart wurden Katzen gewählt, da sie weniger Aufwand als Hunde erfordern (Spaziergänge, Hundeschule, Training) und ihre Besitzer mit ihnen die Wohnung nicht verlassen müssen. Die Förderung der Haltung von Käfigtieren wird aus tierethischer Sicht nicht in Erwägung gezogen.
Umsetzung:
A) Vorgangsweise bei Menschen, die schon ein Tier haben und sich überfordert fühlen:
· Erstgespräch, Evaluierung der gegebenen Situation (Lichterkette)
· Besuch in Wohnung, Begutachtung des Tieres und seines Lebensumfeldes (Lichterkette+ Humani)
· Erarbeitung vom Maßnahmen zur Unterstützung der Tierhalter und Tiere, medizinische Versorgung, Beratung bezüglich allfälliger Probleme, ggf. auch Unterstützung bei der Umplatzierung des Tieres, wenn seine Haltung eine zu große Belastung für den Menschen ist (Humani).
B) Menschen, die vom Verein Lichterkette betreut werden und den Wunsch nach einem Tier äußern, werden zunächst von Mitarbeitern beider Vereine beraten. Im Vorfeld müssen folgende Punkte evaluiert werden:
· Ernsthaftigkeit bzw. Nachhaltigkeit des Wunsches nach Tierhaltung
· Gesundheitszustand der betroffenen Person – Vorhandensein von Fähigkeit und Verlässlichkeit, für ein Tier zu sorgen
· Wohnsituation: Eignung für die Tierhaltung
· Auswahl der geeigneten Katze (Humani)
· Anschaffung der notwendigen Utensilien (Humani, Lichterkette)
· Ausführliche Beratung vor/ bei Ankunft des Tieres (Humani)
· ggf. veterinärmedizinische Versorgung (Humani)
· regelmäßige Evaluierung der Situation
Angebote für alle TierbestzerInnen:
Ø Regelmäßige Besuche und Beratungen
Ø Ansprechpartner, die erreichbar sind – sowohl für Fragen bezüglich der Tiere, als auch bei Gesprächsbedarf
Ø Unterstützung bei der Beschaffung von Futter, Katzenstreu und dgl.
Ø Medizinische Versorgung der Tiere – entweder direkt in der Wohnung oder Begleitung zum TA
Ø Finanzielle Unterstützung – je nach Bedarf – bei der Tierhaltung (Tierarzt, Futter, etc.)
Finanzierung des Projekts:
Der Verein Humani (Mitglieder, Spenden) trägt die Kosten des Projekts, ehrenamtliche Mitarbeiter beider Vereine werden als Ansprechpartner für die betreuten Menschen zur Verfügung stehen.